Homeoffice #26 – Bewegen Sie sich!

Wenn Sie lange im Homeoffice gearbeitet haben, werden Sie feststellen, dass es in Bezug auf die körperlichen Aktivitäten – etwas überspitzt formuliert – zwei Reaktionsmöglichkeiten gibt. Und je intensiver Sie Homeoffice gelebt haben, umso mehr akzentuiert sich eine der beiden Tendenzen:

Die einen nutzen die Zeit, die sie dank Homeoffice gewonnen haben, v.a. weil sie nicht mehr pendeln müssen. Die machen dann mehr Sport als vorher, weil sie nun fast täglich eine Runde joggen gehen oder endlich mal ihr Standup Paddle (SUP) ausgiebig nutzen können. Und in den Pausen spielen sie mit den Kindern eine Runde Fussball auf der Strasse oder liefern sich eine Schneeball- oder Wasserpistolenschlacht (je nach Saison) mit den Nachbarn.

Den anderen fehlt der der morgendliche Spurt zum Bahnhof und der gemütliche abendliche Spaziergang zurück vom Bahnhof nach Hause. Sie steigen auch nicht mehr die steile Treppe hoch, um zur Kaffeemaschine zu gelangen, oder runter, um mit ihren Kollegen frische Luft zu schnappen. Und sie müssen sich auch nicht mehr vom Bürostuhl erheben, damit sie ins Sitzungszimmer gelangen oder vom zentralen Büro-Drucker ihre Ausdrucke holen können. Manchen fehlt auch einfach nur die Kollegin, die sie animiert, mal wieder mit ihr über Mittag eine Joggingrunde einzulegen. Umfragen deuten jedenfalls daraufhin, dass die Bewegung mit Homeoffice eher ab- als zunimmt.

Und dann besteht übrigens auch die Gefahr, dass Sie sich ihr Homeoffice rein ergonomisch nicht ganz optimal eingerichtet haben. Der Stuhl ist zu tief, der Tisch zu hoch, das Licht kommt von der falschen Seite und die Arbeit am Laptop am Küchentisch ist ein Quell unerlässlicher Verspannung und beginnender Rückenschmerzen.

Die Lösung: Bewegen Sie sich. Stehen Sie zwischendurch mal auf. Wenn Sie es vergessen, stellen Sie sich einen Wecker jede Stunde, der Sie daran erinnert, mal aufzustehen. Und ich verrate Ihnen ein kleines Geheimnis: Zuhause schaut Ihnen niemand zu. Wenn Sie also Dehnübungen einlegen, ein paar Liegestütze machen oder mal ein paar Kniebeugen, pardon: Squats, an den Tag legen, wird Sie niemand schräg anschauen ausser evtl. Ihre Katze.

Sie können sich die gewonnenen Zeit gerne auch für die eine oder andere Runde Sport einplanen. Aber nichts überstürzen. Weder Dario Cologna noch Roger Feder wurden über Nacht zu Ausnahmesportlern. Gehen Sie es langsam an. Wenn Sie noch nie wirklich Sport gemacht haben oder grad eine Trainingspause machen sollten, dann gehen Sie doch auch einfach mal eine Runde spazieren. Sonne, Luft und Regen können Wunder wirken. Wald ist auch immer ein wunderbarer Ort – nicht umsonst bringt man den Jus-Studierenden an den Universitäten bei, dass die Erholungsfunktion eine der Waldfunktionen darstellt.

Wenn Sie sich gewohnt waren, am Morgen zur Arbeit oder zum Bahnhof zu gehen, und Ihnen das nun fehlt, vielleicht auch als Routine vor dem Arbeitsbeginn, dann gehen Sie morgens vor der Arbeit zuhause doch einmal rund ums Quartier. Oder Sie holen Sich Gipfeli fürs Morgenessen beim Bäcker Ihrer Wahl. Auch das ist Bewegung.

Und wenn Sie es mit etwas Tapetenwechsel verbinden möchten aber dennoch nicht ins Büro wollen, dann arbeiten Sie doch einfach eine Stunde oder zwei im Kaffee um die Ecke. Zwei Fliegen mit einer Klappe.

Aber wie auch immer: Bewegen Sie sich.

Bild von Melk Hagelslag auf Pixabay

Fazit zum Mitnehmen:

  • Planen Sie Bewegung in Ihren Tagesablauf mit ein.
  • Schauen Sie auch, dass Sie an die frische Luft kommen, auch wenn Ihr Bett, Ihre Kaffeemaschine, der Bürocomputer und die abendliche Tagesschau alle im selben Haus sind.

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