Homeoffice #10 – Bitte keine hybriden Meetings!

Ich weiss, es gibt wunderbare Tools und Instrumente, die es zulassen, dass Sie gemeinsam in einem Sitzungszimmer vor einem grossen Bildschirm sitzen und dabei eine Video-Sitzung abhalten mit jemandem, der am anderen Ende der Welt (oder der Schweiz) sitzt. Dafür mag es ganz viele sinnvolle Anwendungsfälle geben, aber Homeoffice gehört nur sehr selten dazu.

Bild von Andrew Martin auf Pixabay

Und spätestens, wenn es mehrere verschiedene Standorte gibt, von denen sich Teilnehmende digital zuschalten, einige gemeinsam mit anderen Sitzungsteilnehmern im selben Raum, andere zuhause vor ihrem Computer, dann werden Sie feststellen, dass das irgendwie nicht so recht klappt. Vielleicht liegt es daran, dass sich diejenigen, die sich physisch im selben Raum gegenübersitzen auch ohne grosse Worte schon verstehen, dass sie mehr Mimik, Gestik und Zwischentöne ihrer Gegenüber mitbekommen, als die am anderen digitalen Ende. Vielleicht ist auch das Videosystem nicht optimal, der Ton nicht gut, die Technik spinnt oder irgendeine Kombination davon.

Meine Erfahrung zeigt, dass solche hybriden Situationen nicht optimal sind. Irgendjemand wird meist benachteiligt oder abgehängt. Die Installation im Sitzungszimmer funktioniert grad nicht und die Sitzung wird dann halt vor Ort ohne die Digitalen im Homeoffice weitergeführt. Oder die Verbindung klappt nicht und der Effekt ist derselbe. Besser ist es wohl, nur das eine oder das andere zu tun: Sitzungen mit physischer Präsenz aller Teilnehmenden oder Sitzungen, wo jeder einzeln digital zugeschaltet wird.

Wenn Sie Homeoffice in Ihrer Organisation pflegen und leben, dann können Sie (wenn nicht grad Homeoffice-Pflicht verordnet wurde) immer noch vorsehen, dass für bestimmte Sitzungen alle Teilnehmenden vor Ort sein müssen, d.h. ins Büro kommen müssen. Vielleicht ist das bei Ihnen sowieso an vier von fünf Arbeitstagen der Fall oder sie haben einen gemeinsamen Teamtag einmal die Woche oder einmal im Monat. Da machen Sie die Sitzungen dann einfach alle zusammen im selben Raum. So richtig traditionell und «Old School». Das hat den Vorteil, dass auch jeder jede Regung beim andern sieht, hört und riecht – die Kommunikation also 100% stattfindet.

Sie können aber gut auch vorsehen, dass Sitzungen nur digital stattfinden. Dann wählen sich alle an Ihrem Computer in den digitalen Sitzungsraum ein und alle haben die selben Voraussetzungen. Keine wird bevorzugt, keiner wird benachteiligt und die Tools sind auf jedem Computer mehr oder weniger schon vorhanden.

Die rein digitalen Sitzungen funktionieren auch, wenn ein Teil von Ihnen im Büro ist. Dann nehmen trotzdem alle von ihrem Computer aus digital teil und nach der Sitzung können die Büroanwesenden ja dann noch gemeinsam ein Kaffee trinken gehen.


Fazit zum Mitnehmen:

  • Führen Sie Mischsitzungen oder hybride Meetings (ein Teil der Teilnehmenden nimmt digital teil und ein Teil in einem gemeinsamen Sitzungszimmer im Büro) nur durch, wenn das wirklich nötig ist oder Sie es wirklich im Griff haben.
  • Führen Sie Sitzungen im Zweifel besser rein digital durch. Dann sind die Bedingungen für alle gleich.

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